Zu unserer 20. Folge des merchantday Podcasts haben wir den E-Commerce-Spezialisten Benjamin Uhlmann eingeladen. Benjamin Uhlmann ist in dem stark wachsenden und bereits etablierten Unternehmen Reishunger im Bereich E-Commerce tätig, daher weiß er genau Bescheid wie sich ein Unternehmen im Online-Bereich bestmöglich aufstellen kann. Besonders in der aktuellen Corona-Situation sind E-Commerce Unternehmen auf dem Vormarsch, der Grund dafür ist ganz klar: Die Konsumenten können in Zeiten der Corona-Pandemie keine Ware aus dem stationären Handel beziehen und kaufen ihre Konsumgüter daher online. So erlebt der Onlinehandel einen Aufschwung, während die Verkaufszahlen im stationären Handel sinken. Aus diesem Grund sollten sich Onlinehändler gut auf das Umdenken der Konsumenten einstellen, um den Kunden auch online einen guten Service zu bieten. Denn was im E-Commerce nicht vergessen werden sollte, ist die Performance um das Produkt herum.

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E-Commerce Strategie: Am Beispiel von Reishunger

Der Webshop bzw. der Onlinehandel steht bei dem Unternehmen Reishunger im Zentrum, die meisten Verkäufe der Marke Reishunger verlaufen auf digitalem Wege. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, die Website so zu gestalten, dass der Kunde einen möglichst guten Service erlebt und der Kaufvorgang für den Kunden schnell und einfach abläuft. In Zukunft wir das Onlineshopping zum Großteil auf den mobilen Telefonen stattfinden, weswegen Schnelligkeit und Kundenservice eine große Rolle spielen.

Ein weiterer wichtiger Vertriebsweg für viele Unternehmen, so auch für Reishunger, ist Amazon. Amazon ist ein riesiger Marktplatz über den Seller und Vendoren ihre Produkte an Konsumenten vertreiben können. Da viele potenzielle Kunden vor dem Kauf eines Produkts prüfen, ob diese auf Amazon verfügbar ist, erreicht man durch das Platzieren der Ware auf Amazon eine größere potenzielle Kundschaft.

Die Distribution der Reishunger Produkte wird auch durch Offline-Maßnahmen ergänzt. Ein Teil der Produkte bzw. der Lebensmittel, die das Unternehmen Reishunger anbietet, werden auch im Einzelhandel verkauft, so beispielsweise in Supermärkten wie Alnatura oder Rewe. Der Einzelhandel bietet für viele Kunden immer noch die Vorteile, dass sie sich beraten lassen können, das Produkt vor dem Kauf live ansehen können und nach dem Kauf direkt verwenden können.

Die Relevanz von Marktplätzen im E-Commerce

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Da Marktplätze wie beispielsweise Amazon eine Vielzahl an potenziellen Kunden ansprechen, werden diese Marktplätze benötigt, um die potenziellen Kunden zu erreichen. Dabei ist auch auf den Marktplätzen im Onlinehandel darauf zu achten, dass die Produkte auch dort bestmöglich positioniert werden. Auch ist die Relevanz von Werbemaßnahmen auf Online Marktplätzen nicht außer Acht zu lassen, damit Kunden direkt angesprochen werden und das Interesse geweckt wird. Denn das Ziel ist es den Kunden da abzuholen, wo er sich nach neuen Produkten umschaut.

Gibt ein potenzieller Kunde also beispielsweise den Suchbegriff „Reiskocher“ auf Amazon ein, dann wird er zu 99,9 % auf den Reiskocher von der Marke Reishunger treffen. Hier ist es auch wichtige zu beachten, dass auf großen Marktplätzen Preiskämpfe vermieden werden sollten und stattdessen mit der Qualität des Produkts überzeugt wird.

Konkurrenz durch die Amazon Eigenmarke

Sieht Amazon, dass ein Produkt auf ihrem Marktplatz gut funktioniert und gekauft wird, passiert es häufig, dass plötzlich ein ähnliches Produkt mit dem Branding „Amazon Basic“ auf Amazon verkauft wird. Diese Produkte stellen dann eine große Konkurrenz für viele Händler bzw. Firmen dar. Unternehmen können dagegen vorgehen, indem sie USPs im Markt aufbauen, die schwer zu kopieren sind. Das heißt die Produkte sollten so gut weiterentwickelt werden, dass sie nicht kopiert werden können.

Einzelhandel oder doch lieber Onlinehandel?

Viele Unternehmen legen ihren Fokus nicht mehr auf Lebensmittel im Einzelhandel. Dies ist darauf zurückzuführen, dass der Kundenzugang in den kommenden Jahren das Wichtigste sein wird. Auch der klassische Vertrieb von Lebensmitteln im stationären Einzelhandel nimmt ab, während der digitale Lebensmittelhandel zunimmt. Da das Internet ein sehr schnelllebiges Medium ist, muss sich auch der E-Commerce oft neuen Entwicklungen anpassen und immer neue Konzepte entwickeln, damit der Kunde auf bestem Wege betreut werden kann. Der Onlinehandel entwickelt sich so schnell weiter, dass der stationäre Handel nicht mithalten kann. Die Corona-Situation begünstigt zudem das Wachstum des Onlinehandels.

Dennoch ist der stationäre Handel in vielen Bereichen nicht gänzlich durch den Onlinehandel zu ersetzen. Denn kauft man sich beispielsweise ein ganz besonderes Kleidungsstück, möchte der Kunde vorab meist von einer Fachkraft beraten und informiert werden und dies funktioniert immer noch am besten im persönlichen Gespräch. Trotzdem müssen sich Offline-Händler dem Konsumentenverhalten anpassen, insbesondere in Bezug auf die aktuelle Corona-Situation. Aus diesem Grund verkaufen immer mehr Offline-Händler ihre Ware über Online-Marktplätze wie beispielsweise Zalando, Amazon und Co.

Kundenservice im E-Commerce

Durch das starke Wachstum des E-Commerce gewinnen Unternehmen, die ihre Produkte online vertreiben immer mehr Neukunden. Diese Kunden wollen auch online gut betreut werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Kunden ihre Fragen über mehrere Kanäle stellen können, so z. B. durch Anrufe oder Social Media Kanäle wie Instagram. Viele Unternehmen nutzen daher ein Tool, welches die gesamten Fragen zusammenfasst und überschaubarer macht. Außerdem sollten Unternehmen, die im E-Commerce tätig sind, den Customer Support ausreichend schulen und breit aufstellen.

Das Kundenfeedback ist für die Verbesserung der Unternehmensstrukturen und der Produktoptimierungen äußerst wichtig und nicht außer Acht zu lassen. Daher sollten Unternehmen auch immer daran interessiert sein Kundenfeedback einzuholen, dabei sollte herauskristallisiert werden welche Kritik annehmbar ist und welche nicht.

Umtausch der Ware

Sollte dem Endkonsumenten das verkaufte Produkt nicht gefallen oder im Falle von Lebensmitteln nicht schmecken, wird der Kunde das Produkt zurückschicken wollen bzw. den Kaufpreis erstattet haben wollen. Dabei ist es wichtig für den Händler zu wissen, was dem Kunden nicht gefallen hat, denn so können die Produkte zukünftig verbessert werden. Dabei ist es auch wichtig, dass der Kunde ernst genommen wird und die Verbesserungsvorschläge weitergegeben und angenommen werden.

Der E-Commerce der Zukunft

Der Onlinehandel ist aktuell schon sehr schnelllebig, dennoch wird er in Zukunft noch schneller werden, vor allem was die Lieferung von Produkten angeht. Das Prinzip „Same Day Delivery“ wird für viele Kunden immer relevanter und beliebter und darauf müssen sich zukünftig auch die Unternehmen einstellen. Zukünftig wird ein Großteil der Bestellung auch über das Handy getätigt, daher sollten sich die Unternehmen auch auf das Konsumentenverhalten in Bezug auf Mobile First einstellen. Dies bedeutet, dass die Website für mobile User möglichst überschaubar gestaltet werden sollte und den Konsumenten ein einfacher und schneller Bestellvorgang ermöglicht wird. Denn immer öfter greifen die Konsumenten im Alltagsstress zum Handy, um zwischendurch schnell etwas zu bestellen.

Auch der Service, den Unternehmen im Onlinehandel bieten, wird immer wichtiger. Denn fühlt der Kunde sich schlecht betreut und findet die Website zu unübersichtlich, verlässt er die Website und kauft nicht. Daher wird der Service in Zukunft die guten Onlineshops von den schlechten trennen. Außerdem gibt es viele Marktplätze und Websites, die sehr schnell gewachsen sind und viele etablierte Unternehmen eingeholt haben, daher kann prognostiziert werden, dass es keine „the winner takes it all“ Unternehmen geben wird. Ein gutes Beispiel dafür ist Zalando, Zalando wurde blitzschnell von About You eingeholt. Deutschland ist im Bereich des E-Commerce schon sehr weit vorne mit dabei und dies wird in Zukunft auch so weitergehen, in vielen Teilen ist man in Deutschland im Bereich des E-Commerce auch schon viel weiter als in Amerika. Die Deutschen nutzen die Plattformen der Amerikaner und entwickeln damit noch bessere Geschäftsmodelle als sie selbst.

Fazit:

Im E-Commerce sollte man sich möglichst breit aufstellen, so sollte nicht nur auf der eigenen Website verkauft werden, sondern auch auf Marktplätzen wie beispielsweise auf Amazon. Der Verkauf kann zusätzlich mit dem stationären Handel ergänzt werden. In allen Bereich ist das Thema wie man sich am besten präsentiert besonders wichtig. Daher ist nicht nur der Aufbau der Website ist entscheidend, sondern auch die Werbemaßnahmen, die ergriffen werden.

Besonders in der heutigen Zeit dreht sich alles um den Kunden und der Kunde möchte am liebsten gut betreut werden und einen schnellen Bestellvorgang und eine schnelle Lieferung erfahren. Des Weiteren möchte der Kunde das sein Feedback ernst genommen wird und das dieses auch angenommen wird. Genau auf dieses Konsumentenverhalten sollte sich der moderne E-Commerce einstellen, um auch zukünftig mit anderen Wettbewerben standhalten zu können. Denn zukünftig wird der Service die guten Onlinehändler von den schlechten trennen.

Alle Themen im Überblick:

  • E-Commerce Strategie: Am Beispiel von Reishunger (1:00)
  • Die Relevanz von Marktplätzen im E-Commerce (7:00)
  • Konkurrenz durch die Amazon Eigenmarke (16:00)
  • Einzelhandel oder doch lieber Onlinehandel? (21:00)
  • Kundenservice im E-Commerce (39:00)
  • Umtausch der Ware (41:00)
  • Der E-Commerce der Zukunft (46:00)