Interview mit Florian Nottorf – zum Thema Brand Building und Verkauf des eigenen Unternehmens

Heutiger Gast der #25 Folge des merchantday Podcasts ist Florian Nottorf. Er ist einer der Mitgründer des Unternehmens Adference. In dieser Folge spricht der Moderator Ronny Marx mit Florian über die Unternehmensgeschichte von Adference und geht noch mal insbesondere auf die Zusammenarbeit als Tochterunternehmen mit ABOUT YOU ein.

Was steckt hinter Adference?

Ursprünglich haben sich alle fünf Mitgründer von Adference an der Universität in Lüneburg kennengelernt. Zusammen hatten sie dann die Zielvorstellung, ein eigenes Unternehmen zu gründen. So haben sie sich dann vor sieben Jahren jeden Tag in den Learning-Areas in der Uni zusammengefunden und haben angefangen zu programmieren. Zuerst haben sie mit Google-Ads angefangen und haben ein Gebotsmanagement für Google entwickelt. Da der Markt aber schon ziemlich gut bedient war, sind sie dann auch in dem Marktplatz Amazon eingestiegen. Auf Amazon haben sie dann ihr Tool, welches sie selbst entwickelt haben, erweitert und so entstand dann das etwas umfangreichere zweite Tool. Mittlerweile geht es bei Adference weniger um das Entwickeln, sondern um die Prozesse, die sie steuern.

Damals oder heute?

Da man mit den Jahren immer mehr an Wissen gewinnt und sich auch die Märkte verändern, sieht die Vergangenheit mit dem heutigen Know-how ganz anders aus. Das alles sind Lernprozesse, die einem helfen sich auch persönlich weiterzuentwickeln. Viele Fehler aus der Vergangenheit wären nicht passiert, wenn man das heutige Wissen hätte, aber dafür sind Fehler da.
Da Florian und sein Team früher auch Aufgaben wie die Buchführung etc. übernommen haben, wurde viel Zeit in austauschbare Tätigkeiten investiert. Da hätte das Team von Adference schon direkt mehr Unterstützung haben müssen, damit sie sich eher auf die wichtigen Kernprozesse fokussieren können.

Aha-Erlebnisse der ersten Monate und Jahre

Mitarbeiter sind sehr teuer, aber auch wichtig, damit ein Unternehmen wachsen kann. Somit musste abgewogen werden, welcher Mitarbeiter für welche Position sinnvoll ist, da sie eben ein hoher Kostenfaktor sind. So kamen nach und nach immer mehr Mitarbeiter in das Team von Adference, welches nach drei bis vier Jahren schon aus 20 Mitarbeitern bestand. Der erste Kunde war ein wahres Erfolgserlebnis für das Team, alle freuten sich riesig. Dann kam aber auch schnell der Gedanke, dass wenn das Unternehmen langfristig stabil bleiben soll, brauchen sie mehr als einen Kunden.

Fremdkapital als Unterstützung

Adference hat, um eine GmbH zu gründen, Stammeinlagen gebraucht. Diese Stammeinlagen haben sie privat gesammelt, um die Gründung stattfinden zu lassen. Letztendlich haben sie kein Fremdkapital gesammelt, da ihre Unternehmung schon am Laufen war. Möglichkeiten für Fremdkapitalgewinnung sind zum Beispiel Hightech Gründerfonds.

Da steht Adference in zwei bis drei Jahren

Es soll so viel wie möglich automatisiert werden. Bereiche wie der Content können und sollten nicht automatisiert werden, da er für jedes Produkt individuell angepasst wird. Des Weiteren wird das Team von Adference weiterhin wachsen und der Fokus auf Amazon wird weiterhin intensiviert. Zudem steht das Thema Internationalisierung im Raum. Aktuell braucht der deutsche Raum noch viel Unterstützung im Bereich Amazon Advertising. Sobald der Markt gesättigt ist, wird die Dienstleistung von Adference auch in naher Zukunft im Ausland angeboten.

Verwendet Adference KI?

Sie verwenden Machine Learning, also einen Teilbereich der künstlichen Intelligenz. Die Algorithmen des Machine Learnings können eigene Lösungen entwickeln, indem sie bestimmte Raster erkennen, die Technologie ist mittlerweile schon so weit fortgeschritten. Amazon und Google können mittlerweile selbst Werbekampagnen steuern. Google gibt dem Werbetreibenden auch mittlerweile immer weniger Steuerungsmöglichkeiten. Dies wird dann auch irgendwann bei Amazon der Fall sein.

Adference 100% Tochterunternehmen von ABOUT YOU

Adference und ABOUT YOU hatten eine jahrelange gute geschäftliche Beziehung. Die Zusammenarbeit wurde immer enger und ABOUT YOU wurde dann zum Key-Account von Adference. Dann kam es zu einem Gespräch, indem beide Unternehmen gemerkt haben, dass sie die gleichen Werte in der Unternehmenskultur vertreten und denselben Spirit haben. So wurde Adference dann zu dem Tochterunternehmen von ABOUT YOU. Florian Nottorf ist nun angestellter Geschäftsführer bei Adference. Die Entscheidung diesen Weg mit ABOUT YOU zu gehen, hat sich für das Team richtig angefühlt und hat dem Team nochmal eine enorme Sicherheit gegeben.

Top Tipps und Tricks für Unternehmer

Es gibt nicht diesen einen richtigen Zeitpunkt, um zu verkaufen. Das Gesamtpaket muss stimmen, also die harten Faktoren sowie die weichen Faktoren, die dabei helfen eine Entscheidung zu treffen. Der wichtigste Punkt in jeder geschäftlichen Beziehung ist Vertrauen, ob es Vertrauen zu den Mitarbeitern ist oder Vertrauen zu Geschäftspartnern. Das Vertrauen zwischen ABOUT YOU und Adference ist sehr intensiv, da sie auch das erste Tochterunternehmen von ABOUT YOU sind.

Fazit:

Wer sein eigenes Unternehmen gründen möchte, sollte auf jeden Fall mit dem richtigen Team und dem richtigen Know-how seine Ziele verfolgen. Wie aus einem kleinen Start-Up aus den Büroräumen der Universität eine Tochtergesellschaft von ABOUT YOU wird, zeigt einem das Unternehmen Adference. Der wohl wichtigste Faktor für eine geschäftliche Beziehung ist Vertrauen, denn so kann gemeinsam gewissenhaft an den Zielen gearbeitet werden. Des Weiteren geht Florian Nottorf auf die Aha-Erlebnisse, die er in der in der ersten Zeit gesammelt hat, ein und beschreibt wie er heute als angestellter Geschäftsführer in dem Unternehmen arbeitet welche es selbst gegründet hat.